Bitte beachten Sie:
Die hier beschriebenen Pflanzen dienen ausschließlich der Wissensvermittlung!
Die Beschreibung ist rein informativ und soll keine Anleitung für eine eigenständig durchgeführte Therapie darstellen.
Die beschriebene Anwendung von Pflanzen und ätherischen Ölen ersetzt keinen Arzt oder Heilpraktiker.
Pfefferminze: Mentha piperita (Lippenblüter)
Ein Geschmack den fast alle Menschen aus Kindertagen kennen. Zur Verwendung kommen Ihre Blätter als Teeaufguß und die ätherische Ölessenz, gewonnen in Dampfdestillation.
Die Pflanze hat einen großen Wirkungsbereich, da sie das Thema Kühle und Wärme in sich harmonisch verbindet.
Sie wird als innerlich heiß und trocken in der Literatur beschrieben und hat doch als ätherisches Öl einen kühlenden Effekt auf den Körper. In dieser Hinsicht ist sie dem Kampfer ähnlich.
Sie muß mit Bedacht eingesetzt werden, ihre Wirkung kann auch stark reizend sein.
Pfefferminze kann angewendet werden bei Stauungsbeschwerden die durch ein Ungleichgewicht im Wärme-Kältehaushalt entstehen.
Als Beispiel wären Kopfschmerzen mit gleichzeitig kalten Füßen zu nennen. Innere Spannungen, welche zu Verkrampfungen des Körpers führen, können sich durch Pfefferminze lösen.
Auch der fiebernde Mensch kann davon profitieren oder der Mensch dem schnell die Hutschnur platzt, weil seine Leber dem Druck der äußeren Reize nicht standhält. Wem der Kopf raucht aufgrund zu vieler Sorgen oder zuwenig Ruhe, den entspannt das äußerlich aufgetragene Öl.
In der klassischen Phytotherapie kennt man die Pfefferminze als probates Mittel bei allen Arten von Verdauungsbeschwerden mit Leberbeteiligung bzw. Atembeschwerden mit Leberbeteiligung.
Ebenso eingesetzt wird sie bei nervösen Beschwerden mit Herzangst und Schwindelzuständen. Auch Hauterkrankungen können mit der Pfefferminze Linderung erfahren.
In der großen Sommerhitze könnte man ein oder zwei Tropfen des ätherischen Öls auf die Knöchel der Füße aufbringen, um den gestauten Beinen Linderung zu verschaffen. Vorsicht: Waschen Sie danach unbedingt die Hände, das Öl ist in den Augen reizend!
(Autor: Elisabeth Jaskolla)
Basilikum: Ocimun basilikum (Lippenblüter)
„Basilikum haut Jungfrauen um!“ – so sagte es der Volksmund. Damit gibt er einen ersten Hinweis auf die innewohnende Yang-Kraft des Basilikums – zugeordnet ist diesem durch und durch grünen Kraut der Planet Mars.
In Indien wächst eine „heilige“ Basilikumvariante – das Tulsi-Kraut, dem Gott Vishnu geweiht. Im alten Ägypten wurde die Pflanze als Grabbeigabe den Pharaonen beigegeben.
In Europa verleiht sie laut dem Volksglauben Mut und Kraft für die Liebe und kann, im Geldbeutel getragen für die Vemehrung von Reichtum sorgen.
Diese so verehrte Pflanze ist den meisten Menschen leider nur als Gewürzzugabe bekannt.
Basilikum ähnelt in vielem der Pfefferminze, ist ihr Duft auch nicht ganz so scharf und durchdringend.
Der würzige und etwas scharfe Duft wirkt motivierend auf uns, er kann die Schwermut vertreiben, die sich nach den lauen Sommernächten zu Beginn des Herbstes gern einstellt.
Basilikum kann für einen klaren Kopf sorgen und das Herz von Sorgen befreien. Seine Wirkung ist eine zarte, subtile und nervenstärkende. Die Pflanze verbindet den Geist mit dem Gefühl.
Als Mars-Pflanze gibt Basilkum Kraft und Mut, stärkt das Ich-Gefühl und bringt Klarheit in die Gedankenwelt. Manch geistige Erschöpfung verflüchtigt sich durch den Duft des Öls.
In der klassischen Phytotherapie kennt man das Basilkum einerseits als leichtes verdauungsstärkendes Mittel und andererseits zur Inhalation bei Atemwegserkrankungen. Wer den Zusammenhang zwischen Ich-Kraft und Lunge einerseits und Nervenstärke und Magen andererseits erkennt, wird verstehen warum diese Pflanze dieses Wirkungsspektrum aufzeigt.
(Autor: Elisabeth Jaskolla)
Wacholder: Juniperus communis (Konifere)
Wer schon einmal vor einem Wacholder stand wird bemerken, dass man ins Innehalten kommt – die Welt hält an und der Mensch atmet durch.
Hier zeigt sich das Thema des Wacholders:
Als Wächterpflanze bewacht er die Schwellen, die der Mensch zur Anderswelt zwar überschreiten kann, an denen er aber innehalten muß!
Im Volksglauben gibt es viele Geschichten darüber, dass man bei den großen Wacholdern zur Nachtzeit den Zugang zu Zwergen oder Riesen findet und um ihn herum ein goldener Schein sei, der auf den verborgenen Schatz an seinen Wurzeln weise.
Der Volksmund sagt :“ Vor dem Holunder sollst du den Hut ziehen und vor dem Wacholder niederknien“ – auch meinte man damals bei unerfülltem Kinderwunsch zu ihm gehen zu können, denn… vom Holunder kommen die Mädchen und vom Wachoder die Buben….
In den deutschen Sagen und Märchen ist der Wacholder der Ahnenhüter, ein Baumgeist der über Wunscherfüllung und Gerechtigkeit wacht – auch damit ist er wieder dem Holunder sehr ähnlich. Der Ähnlichkeit liegt eine Gegensetzlichkeit zu Grunde. Wo es dem Holunderwesen um Wunscherfüllung durch Unterstützung der geistigen Kräfte und das persönliche Karma geht, scheint der Wacholder gezielt die Ahnenreihe anzusprechen. Man betrachtete den Wacholder als Totenbaum, weil die Ahnen (speziell die Blutsverwandten) in ihm wohnen sollen und durch bestimmte Rituale zurück ins Leben kehren könnten, um der Blutsverwandschaft hilfreich beiseite zu stehen (vergl. das Märchen „vom Machandelboom“).
Orte, an denen Wacholder wachsen sind Zauberplätze, an denen eine geheime stille Welt betreten werden kann, aus der das Leben kommt und zurückkkehrt. Der Mensch geht in die Anderswelt um von dort zurückzukehren. Er führt also „Verstorbenes “ zurück ins Leben.
Bei den Germanen galt er als Baum des Lebens – als Lebenswecker aufgrund seines immergrünen Kleides und seines hohen Alters von 800 – 1000 Jahren. Sein Begleiter ist der Kranich, was sich durch seinen zweiten Namen Kranewit“, also „Kranich-Holz“ zeigt. Der Kranich ist ein Synonym für den Storch, welcher ja bekanntermaßen die Kinder bringt ….
Das Öl des Wacholders wird v.a. aus den kleinen Beeren (eigentlich Zapfen) gewonnen. Diese sind vom Temperament her „heiß“ und „trocken“.
Sie stärken die Widerstandskraft und wirken aufgrund der Bitterstoffe auf den Verdauungsapparat allgemein anregend. Allerdings ist beim Einsatz der Wacholderbeere in Zeiten von Schwangerschaft oder bei Nierenerkrankungen absolute Vorsicht geboten!
Das ätherische Öl stärkt die Aura, kann den Kontakt zu verstorbenen Blutsverwandten erleichtern und hat dabei eine sehr hohe Schutzwirkung. Wacholder klärt und stellt die Ordnung innerlich und äußerlich her. Er stärkt die Lebenskraft und hilft dem Menschen sich zu fokussieren, um als starke Persönlichkeit nach außen ins Leben zu treten.
(Autor: Elisabeth Jaskolla)
Römische Kamille (Chamaemelum nobile L.)
Die bekannte Kamillenpflanze war schon den Germanen heilig. Sie weihten die Pflanze dem Sonnengottes Baldur und glaubten die Pflanze käme ursprünglich aus Asgard dem Götterhain.
Sonnengleich ist auch ihr Wesen und deswegen prädestiniert in Zeiten, in denen die Sonne klimatisch nicht so intensiv erlebbar ist.
Sie gehört zu den ältesten gebräuchlichen Heilpflanzen.
Man sagte ihr nach, dass sie Flüche abwenden kann und legte kleinen Kindern Kamillenbüschel ins Bett um sie zu schützen.
Der Volksmund glaubte, das Kamille das Geld anzieht, und so badeten Spielernaturen ihre Hände in Kamillentee.
Kamille hilft Menschen, deren Sinneserleben übersteigert ist, weshalb sie reizbar, ungeduldig und ärgerlich werden.
Besonders in der Vorweihnachtszeit vermittelt Kamille eine ruhevolle Geborgenheit und lindert überreizte und krampfartige seelische und körperliche Prozesse.
Sie wirkt antidepressiv und hilft die alltäglichen Sorgen und Anspannungen zu lösen – zum Beispiel mit dem ätherischen Öl als Badezusatz.
(Autor: Elisabeth Jaskolla)
Weihrauch – der Balsam für Körper, Seele und Geist (Boswellia)
Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, wo dieser ungewöhnlich heilbringende, strauchartige Baum wächst.
Heutzutage wird Weihrauch – welcher nur geringste Feuchtigkeit verträgt – in Südarabien, Nordindien, dem Oman und Jemen angebaut.
Aus diesen Gebieten hat der südarabische Weihrauch den faszinierendsten Duft.
Die Bibel erwähnt das Harz im Zusammenhang mit dem „neugeborenen Menschen“.
Dort bringen drei Weise dem neugeborenen Menschenkind Jesus drei Gaben für seine sich entwickelnde Erkenntnis.
Gold als Sinnbild für Einsicht und das menschliche Denken,
Weihrauch als Sinnbild für Mitgefühl und menschliche Emotionen und
Myrrhe als Sinnbild für die Verbindung von Denken und Fühlen und dem daraus entspringenden „weisen“ Handeln.
Es zeigen sich in dieser Überlieferung die Einsatzmöglichkeiten für die geistige Ebene.
In einem „neugeborenen Zustand“ – einem Anfang also – ist die Erkenntnis (Gold) nötig, die Verbindung zwischen dem Denken und dem Fühlen zu dieser Situation herzustellen (Myrrhe), damit ein weiser und innerlich harmonischer Handlungsimpuls aufgrund von Erkenntnis (Weihrauch) möglich wird.
Wenn also das harmonische Gleichgewicht und die innere Stabilität bei Neuanfängen fehlt, kann dieser Duft dazu beitragen, die innere Flexibilität herzustellen und die Ausrichtung auf die innere Weisheit zu lenken.
„Aus der Hand des Engels stieg der Weihrauch mit den Gebeten zu Gott empor“
(Lukas Evangelium) oder „Das Weihrauchharz ist Substanz gewordener Gesang, der die Engel ruft“ (Flensburger Hefte).
Beide Aussagen deuten auf die seelische Wirkung von Weihrauch hin:
Die Möglichkeit mithilfe des Weihrauchduftes heilende, kräftigende und ratgebende Wesen zu rufen, damit sie Unterstützung geben können – z.B. bei Neuanfängen, aber auch bei allen Fragestellungen des Suchenden.
Deswegen wurde in Kirchen gern der Weihrauch geräuchert – gilt er doch in der katholischen christlichen Kirche für den Geruch von Gottes Gegenwart.
Auch wurde hier, wie auch im asiatischen Raum ein Gotteserlebnis immer mit einem Dufterlebnis in Verbindung gebracht.
Wer es versuchen mag, kann einen Tropfen Weihrauchöl auf seine Innenhand geben und diesen zusammen mit einer Fragestellung einatmen und auf den ersten Impuls achten,
der dann auftritt.
Natürlich nur, wenn es keine medizinischen Bedenken gegen das Anwenden von Weihrauchöl gibt!
Im alten Ägypten wurde das Weihrauchharz zum Einbalsamieren benutzt und um mit ihm den Tod und seine Dämonen zu bannen … Weihrauch und Myrrhe nutzten die Ägypter auch als Räucherung bei der Wiederherstellung seelischen Gleichgewichts. Die Einreibung mit ihm diente auch um die Ausstrahlung der Pharaonen und Priester zu steigern. Bei den Ägyptern findet sich schon die medizinische Anwendung bei Rheuma und allgemeinen Gelenkschmerzen.
In Indien war der Weihrauch seit mindestens 3000 Jahren bekannt und wurde in der Ayurvedischen Medizin bei entzündlichen Erkrankungen und bei Nervenleiden eingesetzt.
Im hiesigen Volksglauben vertreibt Weihrauch die bösen Geister/Dämonen in Haus und Stall.
Auch in unserer Heilkunde nutzte man den Weihrauch für Probleme an Gelenken, der Haut sowie bei Nervosität.
Seine Wirkung ist erwärmend und emporsteigend, er vertreibt gestaute Zustände und kann deswegen bei entsprechender Symptomatik bei Problemen wie z.B. Muskelverspannungen oder emotionalen Stauungen eingesetzt werden.
(Autor: Elisabeth Jaskolla)